About
Timo Blunck ist viel zu faul, eine Bio zu schreiben. Deshalb hat er sie einfach bei Wikipedia rauskopiert.
»Timo Blunck hat viel erlebt.« Bild der Frau
Timo Blunck (25. März 1962 in Buchholz in der Nordheide) ist ein deutscher Komponist, Liedtexter, Musikproduzent, Bassist, Sänger und Autor.
Blunck wuchs in Hamburg auf. Im Alter von 9 Jahren begann er mit dem Querflöten-Unterricht bei Manfred Trojahn.
1978 gründete er mit seinem Schulfreund Detlef Diederichsen zunächst die Skafighter, die zur Aufnahme der ersten Single auf Alfred Hilsbergs Label Zick Zack 1980 in Ede und die Zimmermänner umbenannt wurden (später nur Die Zimmermänner).
1981 wurde er Bassist von Palais Schaumburg, deren ersten beiden Alben er auch als Background-Sänger und Co-Schreiber beeinflusste. Sein ungewöhnlicher Stil am Bass folgt keinen Tonleitern, sondern nur geometrischen Mustern auf dem Griffbrett und ist ein integraler Teil des vornehmlich atonalen Band-Sounds. Produziert wurden Palais Schaumburg von David Cunningham von The Flying Lizards und Andy „Coati Mundi“ Hernandez von Kid Creole & the Coconuts.
Daniel Miller engagierte die Band 1981 für sein Label Mute Records; sie spielten als Vorgruppe für Depeche Mode. Sie waren einer der ersten Acts in Manchesters The Hacienda und traten in der Danceteria in New York auf. Auf ihrer Europa-Tournee 1982 wurden sie von Kurtis Blow begleitet.
Der Fotograf und Regisseur Anton Corbijn, der schon die Fotos für das Album »Lupa« (1982) gemacht hatte, drehte 1983 sein erstes Musikvideo für die Single »Hockey«.
Von 1985 bis 1990 war Blunck Sänger und Songschreiber der Hamburger Pop-Band Grace Kairos, die zwei Alben veröffentlichte, produziert u. a. von Ray Shulman, ehemals Gentle Giant. Die Singles »Carolina« und »I don’t know what’s going on« gingen in die Charts in Holland und Schweden. 1990 tourten sie als Support für Wet Wet Wet.
1990 zog er nach London, wo er im eigenen Studio (Momentum Sounds) unter anderem Freaky Realistic und Christie Hennessy (für den er auch Songs schrieb) produzierte. Charterfolge waren in England und Irland zu verzeichnen.
1992 erschien sein Solo-Album »Timo« mit der Single »Louisiana Lonely«. Das Video zur Single drehte der deutsche Spielfilmregisseur Gregor Schnitzler in Louisiana.
1995 folgte der Umzug in die USA, zunächst nach Baton Rouge, Louisiana, dann nach Los Angeles.
1998 gründete Blunck gemeinsam mit Stefan Will die Produktionsfirma Bluwi, die Musik für Kino-, TV- und Werbefilme komponierte und produzierte. Zu den Kunden gehörten Regisseure wie Justus von Dohnányi und Christian Petzold, bzw. Marken wie Audi, Mercedes, Nivea oder die Deutsche Post.
Ab 2010 kümmerte sich Bluwi auch um Kommunikation im Raum, unter anderen bei der Expo 2010 (Saudi-Arabischer Pavillon) in Shanghai oder der Expo 2012 in Yeosu (Schweizer Pavillon, Caltex-Pavillon).
Seit 2002 ist Timo Blunck Mitglied des Art Directors Club Deutschland.
Seit 2011 spielt er wieder mit Palais Schaumburg in Originalbesetzung. Der anhaltende Erfolg der Gruppe in Japan führte 2012 zu Konzerten in Tokio und Osaka. 2019 traten die 4 Musiker bei einer exklusiven Deutschlandtour u.a. in den Kammerspielen München, der Elbphilharmonie Hamburg und in der Volksbühne Berlin auf.
Die Zimmermänner veröffentlichen weiter Alben, zuletzt »Ein Hund namens Arbeit« (2014) auf Tapete Records, produziert von Blunck.
Seit 2014 produziert und mixt er für diverse Künstler, darunter The Monochrome Set, Fehlfarben, Friedrich Sunlight und Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen.
Seit Juli 2015 betreibt Blunck die Firma Blut, in der er nach der Auflösung von Bluwi seine Arbeit fortsetzt. Dabei richtet er mit Blut Conceptual Audio Design sein besonderes Augenmerk auf die Bereiche Corporate Sound und Audio Branding.
Am 5. März 2018 veröffentlichte Blunck seinen Debütroman »Hatten wir nicht mal Sex in den 80ern?« bei Heyne Hardcore, das gleichnamige Album erschien bei Tapete Records. Die teilweise fiktionalisierte Autobiographie berichtet auf fast 500 Seiten über das Leben des Autors. Dabei korrespondieren die 12 Kapitel des Buches mit den 12 Songs des Albums.
Am 8. März 2021 erschien sein zweiter Roman »Die Optimistin«, ebenfalls bei Heyne Hardcore.
Seit 2003 lebt Timo Blunck wieder in Hamburg. Er hat drei Söhne aus seiner Ehe mit der amerikanischen Stylistin Sondra Woodard Blunck.
Musik Videos
Timo Blunck - Louisiana Lonely (1992)
Bei diesem Clip wird Timo Blunck philosophisch. Wie wäre sein Leben verlaufen, wenn er nicht 1990 im Surfurlaub auf Lanzarote diesen Text mit den ganzen Alliterationen zu amerikanischen Staaten geschrieben hätte? Oklahoma Old, California Cool und eben Louisiana Lonely. Der Song wurde die Single seines ersten Solo-Albums »Timo«, und für das Video (gedreht in den Sümpfen um Baton Rouge, Louisiana) castete Regisseur Gregor Schnitzler Bluncks zukünftige Ehefrau und Babymama Sondra Woodard. Nicht dass Blunck dazu neigen würde, Entscheidungen zu bereuen, aber hier hätte er vielleicht einen Moment inne halten sollen, bevor er der schönen Kobralilie aus den Bayous Arcadianas einen gebrauchten Toyota Corolla schenkte und im gleichen Atemzug einen Heiratsantrag machte. Obwohl - dann würde es die besten Söhne der Welt nicht geben ... hätte, könnte, wollte! (Anmerkung aus der Technik - der Sound dieses Videos ist neu aufgespielt - das Original war nur Mono, hatte Aussetzer und lief im falschen Tempo. Das ging leider auf Kosten der Lippensynchronität - schlimm?)
Palais Schaumburg - Wir bauen eine neue Stadt (1981)
Wo wir schon bei Fehlentscheidungen sind: Timo Blunck hätte Tänzer werden sollen. Als Musiker und Autor schlägt er sich zwar ganz ordentlich, aber richtig Talent hat er nur als Ballerino. Das (in seinem Roman »Hatten wir nicht mal Sex in den 80ern?« selbstverliehene) Prädikat Bester Tänzer der Welt mag zwar etwas übertrieben sein, aber in der von ihm schon als Teenager kreierten Kategorie »Rhythmischer Ausdruckstanz« gibt es tatsächlich wenig Konkurrenz. Ach ja, dieses erste Blunck-Video ist mit fast einer halben Million Views auf YouTube auch sein erfolgreichstes.
Die Zimmermänner - Timo Blunck (2014)
Ja, eines Tages wird Timo Blunck auch einen Song mit dem Titel »Die Zimmermänner« komponieren. Bis dahin singt er dieses Lied, dass er für seine eigene Beerdigung geschrieben hat. Ergo das Setting des Videos - ein Friedhof in New Orleans, mitten im Ghetto gelegen und deshalb halb zerfallen und nur bei Tageslicht ohne Lebensgefahr zu betreten. Regie, Kamera und Schnitt von Bluncks jüngstem Sohn Elliot, der auch die Location scoutete. »Hey Pops, ich weiß, wo die Zimmermänner begraben liegen!« waren seine Worte, und wer genau hinguckt, erkennt, was er damit meinte: dies ist ein Handwerker-Friedhof, auf dem vornehmlich deutsche Immigranten ihre letzte Ruhe fanden.